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Protonentherapie: Schonende Krebsbehandlung im WPE

Die Protonentherapie ist eine moderne, präzise und schonende Form der Strahlentherapie für Krebspatienten. Sie ist für Kinder besonders vorteilhaft, da sie ihr empfindliches Gewebe schont.“Mutmachperlen“ begleiten kleine Krebspatienten durch die Therapie im Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE) der Universitätsmedizin Essen.

Ein dreijähriger Junge tobt mit seiner älteren Schwester durch die bunte Spielecke. Sie jagen sich auf Bobby-Cars, klettern auf den Spielgeräten. Wenn man Bracan beim Spiel mit seiner Schwester Helin beobachtet, könnte man fast vergessen, dass sie sich in einem Krankenhaus befinden, genauer gesagt im Empfangsbereich des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen (WPE). Man könnte auch übersehen, dass Bracan nicht so sorglos lebt, wie die meisten Kinder in seinem Alter. Schaut man genauer hin, verraten Operationsnarben an seinem Kopf, was er bereits durchgemacht hat. „Es fing vor etwa einem Jahr an. Bracan hatte oft Kopfschmerzen. Sein Gang war unsicher, er erbrach sich“, erinnert sich Bracans Mutter. „Im Krankenhaus vermuteten die Ärzte zunächst eine Magen-Darm-Grippe.“ Doch eine CT-Untersuchung deutete schließlich auf einen Hirntumor hin.

Mit Protonen gegen den Krebs

Bracan wurde sofort in das Universitätsklinikum Essen gebracht. Die Diagnose: ein seltener Tumor des zentralen Nervensystems. Diesen mussten die Ärzte schon am Folgetag in einer Operation entfernen. Für den Dreijährigen folgten eine Chemotherapie und eine Bestrahlung. Die ersten zwei Kontrolluntersuchungen gaben Hoffnung. Doch bei der dritten, nach etwa neun Monaten, zeigte sich ein Rückfall. In zwei weiteren Operationen konnte der Tumor erfolgreich entfernt werden. Um übrige Krebszellen abzutöten, ordneten die Ärzte diesmal eine Protonentherapie an, eine moderne, präzise und schonende Form der Strahlentherapie. „Bracan weiß, dass die Bestrahlung nicht unangenehm für ihn ist und er mag die Spielecke hier im WPE“, sagt seine Mutter. „Er hat nur vor dem ‚Einschlafen‘ Angst.“ Für die Behandlung werden Kleinkinder medikamentös beruhigt, denn die punktgenaue Bestrahlung des Tumors kann nur erfolgen, wenn sich der Patient nicht bewegt.

Kinder schonend therapieren im Westdeutschen Protonentherapiezentrum

Im WPE am Universitätsklinikum Essen stellt die Behandlung von kleinen Krebspatienten wie Bracan einen Schwerpunkt dar. „Kinder sind aufgrund des sich noch entwickelnden Gewebes besonders empfindlich für das Auftreten von strahlenbedingten Nebenwirkungen und Zweittumoren“, erklärt die Ärztliche Leiterin des WPE, Prof. Dr. Beate Timmermann. Die Heilungsraten von Kindern mit Tumorerkrankungen sind hingegen in der Regel sehr gut. Daher spielt heute neben der Heilung auch die Lebensqualität nach der Tumortherapie eine wichtige Rolle. „Hier ist die Protonentherapie vielversprechend, denn die physikalischen Eigenschaften der Protonen erlauben eine sehr begrenzte und gut steuerbare Wirkung. Das gesunde Gewebe wird weitestgehend geschont und das Risiko von negativen Therapiefolgen und Zweittumoren verringert“, so Prof. Timmermann.

Mutmachperlen: ein besonderes Andenken

„Bracan geht es während der Protonenbestrahlung sehr gut. Sein Immunsystem ist viel stärker als während der Chemotherapie“, sagt seine Mutter. „Er darf nun auch endlich wieder mit anderen Kindern spielen!“ Der Dreijährige muss über 30 Mal bestrahlt werden, einmal pro Tag. Jeden Tag fährt seine Mutter mit ihm von Hagen nach Essen. Sie erzählt: „Nach der Behandlung wartet dann immer eine besondere Belohnung auf ihn.“ Denn für die kleinen Patienten gibt es im WPE die Mutmachperlen. Bracan darf sich nach jeder überstandenen Einheit eine bunte Glasperle aussuchen, die er auf seine persönliche Kette aufreiht. „Darauf freut er sich immer sehr.“ In einer Woche endet für Bracan die Behandlung im WPE. Dann geht es mit einer Chemotherapie weiter. Doch während dieser kann er zu Hause bleiben und muss nur wöchentlich zur Kontrolle kommen. Am letzten Tag im WPE nimmt Bracan dann seine geliebte Perlenkette endlich mit nach Hause: als Andenken an den großen Mut, den er während der Therapie jeden Tag bewiesen hat.

Junge Krebspatienten müssen während ihrer Behandlung viel Mut und Kraft aufbringen. Kleine und große Hilfen wie die bunten Mutmachperlen oder abwechslungsreiche Spielgeräte können ihnen die Behandlung erleichtern, da sie auch positive Eindrücke mit der Behandlung verbinden. Solche Hilfen werden jedoch nicht von den Krankenkassen finanziert. Um dieses und andere Projekte am Universitätsklinikum Essen zu unterstützen, sind wir daher dringend auf Ihre Unterstützung angewiesen!

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