Gemeinsam die Sporttherapie für krebskranke Kinder stärken
Durch Bewegung zu neuem Lebensmut
Noah liebt Sport, ganz besonders Fußball. Wann immer es möglich ist, tritt der 7-Jährige gegen den Ball. Als Noah vor knapp einem Jahr die Diagnose Blutkrebs erhält, sind es die Begeisterung für den Sport und die Leidenschaft an der Bewegung, die Noah Kraft und Lebensmut geben. Seit Noah im April des vergangenen Jahres seine Therapie in der Kinderklinik an der Universitätsmedizin Essen begonnen hat, hat er keine Möglichkeit ausgelassen, um mit den Sporttherapeuten der Kinderklinik aktiv zu werden. Welchen Stellenwert das therapeutische Angebot für ihn einnimmt, verdeutlicht sein Sporttherapeut Christopher Blosch: „Selbst während der Intensivtherapie und am Tag seiner Port-OP haben Noah und ich gemeinsam trainiert – natürlich mit angepasster Intensität.“
Ein Stück Normalität erhalten
In der Bewegungstherapie spielt Noah mit Therapeut Christopher Blosch – wie sollte es anders sein – am liebsten Fußball. „Mit einem Ball können wir Noah selbst an Tagen, an denen es ihm schlechter geht, immer motivieren“, erzählt der Sporttherapeut, der mit Sport und Bewegungseinheiten nicht nur die Wartezeiten für die jungen Patientinnen und Patienten in der Kinderklinik überbrückt, sondern ihnen etwas sehr Wichtiges zurückgibt: Mobilität und Selbstständigkeit. Der Sport bedeutet für die krebskranken Kinder ein Stück Normalität in einer Welt, die von der Krankheit geprägt ist. Dabei werden die Einheiten individuell an die Bedürfnisse der jungen Betroffenen angepasst.
Bessere Therapieverträglichkeit
Das übergeordnete Ziel der Bewegungstherapie für krebskranke Kinder an der Universitätsmedizin Essen ist es, die jungen Patientinnen und Patienten trotz ihrer schweren Erkrankung fit und mobil zu halten. „Viele Kinder sagen ganz klar, dass sie das Krankenhaus nicht im Rollstuhl verlassen möchten“, erzählt Dr. Miriam Götte, Dr. Miriam Götte, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport und Bewegungstherapie. Trainiert werden Kraft, Koordination und Ausdauer. Darüber hinaus gibt es Forschungsergebnisse, die auf eine immunologische Wirkung von Sport hindeuten und somit auf eine bessere Verträglichkeit der Therapie durch Bewegung.
Bei Noah ist klar: Der Sport hilft ihm durch die kräftezehrende Chemotherapie. Kopfschmerzen, depressive Schübe und die Nebenwirkungen des Cortisons begleiten den sonst so aufgeweckten Jungen seit einem Jahr. Sein Vater berichtet: „Wir haben Noah nie davon abgehalten, sich zu bewegen. Wenn wir zur Behandlung in die Klinik kommen, lautet die erste Frage immer: ‚Papa, kommen die Sportis heute?‘ Wir merken, wie gut es ihm tut, sich bewegen zu können.“
Abwechslung in Zeiten der Corona-Pandemie
Noah erzählt stolz: „Ich habe 100 Schritte auf dem Stepper geschafft!“ Die ansteckende Begeisterung des 7-Jährigen zeigt noch etwas Anderes: Die emotionale Stärkung durch Bewegung, das Auslösen von Glücksgefühlen und der Stolz, selbst etwas geschafft zu haben. „Die Sporttherapie wirkt multifaktoriell und stärkt die Kinder nicht nur physiologisch, sondern auch emotional-psychisch“, so Dr. Miriam Götte.
Ein Effekt, der gerade in Zeiten der Corona-Pandemie an zusätzlicher Bedeutung gewinnt. Durch das bewegungstherapeutische Angebot erfahren die Kinder Abwechslung vom Klinikalltag, in Zeiten von eingeschränkten Besuchs- und Kontaktmöglichkeiten werden die Sporttherapeutinnen und -therapeuten zu wichtigen Bezugspersonen.
Ihre Spende hilft!
Um schwerstkranke Kinder im Rahmen der Sporttherapie noch besser fördern zu können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Denn das Angebot geht über die medizinische Grundversorgung hinaus und kann nur mithilfe finanzieller Unterstützung ermöglicht werden. Helfen Sie mit, damit junge Patientinnen und Patienten wie Noah neuen Lebensmut aus der Bewegung schöpfen und die Kinderklinik mobil und selbstbewusst verlassen können.