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Für Kinder, die mit einer Krebserkrankung kämpfen und die eine intensive Therapie durchstehen, ist die Erfahrung, ein Ziel zu erreichen, Neues zu erlernen und Herausforderungen zu bewältigen, von unschätzbarem Wert. Das Erlernen des Skifahrens trotz der Krankheit und das eigenständige Bewältigen der Skipiste vermitteln eine Perspektive, die für Außenstehende kaum nachvollziehbar ist.

Eltern, die mit der Angst konfrontiert waren, ihr Kind an Leukämie oder einen Tumor zu verlieren, erleben eine tiefe Dankbarkeit, wenn sie sehen, wie ihr Kind neue Fähigkeiten erwirbt und Hindernisse überwindet. Geschwister erfahren nach langer Zeit wieder individuelle Aufmerksamkeit, fernab von der Rolle des „Geschwisterkindes“.

Dies sind Ziele und Erfahrungen, die durch die „Ski-Rehabilitation“ der Universitätskinderklinik Essen erreicht werden können. Das bewährte Konzept bietet nicht nur eine qualifizierte medizinische Betreuung durch Ärzte und Kinderonkologie-Pflegekräfte, sondern auch eine anspruchsvolle sportliche Herausforderung. Dozenten und Studierende der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum (Dr. Arno Krombholz) sowie der Sporttherapie der Kinderonkologie der Kinderklinik III in Essen (Ronja Beller) fungieren als lizenzierte Skilehrer, die höchsten Standards in der Skiausbildung gerecht werden.

Die aktuelle Ski-Rehabilitation im Pitztal hat die Erwartungen aller Beteiligten übertroffen. 40 Kinder, Geschwister und Eltern haben Skifahren erlernt oder ihre Fähigkeiten verbessert. Besonders beeindruckend ist, dass alle Anfänger am Ende der Woche eigenständig die blauen Pisten bewältigen konnten. Dies wurde auch beim abschließenden Skirennen bestätigt, das alle Kinder mit Bravour absolvierten.

M. 13 J.: „Man fühlt sich hier einfach wohl und man hat immer im Hinterkopf, dass medizinische Hilfe da ist. Zum Beispiel bin ich mit meinem Port-System Skigefahren, und ein anderes Mädchen mit Broviak, und er konnte durch die Ärztin immer gespült werden. Meine und die Erwartungen meiner Eltern wurden erfüllt und ich hoffe noch viele andere Kinder können diese Erfahrung sammeln, denn sie ist wundervoll!!“

Die Aufgaben im Selbstversorgerhaus tragen ebenfalls zum Gemeinschaftserlebnis, zur Integration und zum notwendigen Austausch zwischen den Betroffenen bei. Das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten und Gespräche in entspannter Atmosphäre helfen dabei, die schwere Zeit der intensiven Therapie zu bewältigen. Es ist manchmal eine Herausforderung für die Betreuer, alle Fragen und Bedürfnisse der Familien zu erfüllen, was ein deutliches Indiz dafür ist, dass die Möglichkeiten der psychosozialen Unterstützung nach der kinderonkologischen Therapie unbedingt noch verbessert werden müssen.

„Für unsere Kinder ist es eine neue Möglichkeit eine neue Sportart kennenzulernen, da wir es uns nie alleine mit unserem Sohn (ehemaliger Patient) getraut hätten, ohne Betreuung und Hilfe in den Wintersport zu fahren. Wir sind sehr, sehr zufrieden und glücklich uns auf die Reise in die Berge begeben zu haben. Wir können die Familienfreizeit nur empfehlen. Es war eine schöne Zeit. Es hat viel Mut und Kraft für die Zukunft gegeben. Alle fühlen sich fitter und glücklicher.“

Besonderer Dank gilt unseren engagierten Teammitgliedern, welche die Fahrt und Freizeitaktivitäten mit viel Herzblut organisiert und begleitet haben. Wir möchten auch dem Klinikdirektor der Kinderheilkunde III des Universitätsklinikums Essen, Prof. Dirk Reinhardt, sowie der Stiftung Universitätsmedizin danken, die diese Familienfreizeit finanziell unterstützt und ermöglicht hat. Ohne ihre Hilfe wäre dieses wundervolle Erlebnis nicht möglich gewesen.

Insgesamt haben die Teilnehmer viele schöne Stunden beim Skifahren im Schnee verbracht: Momente der Freude, des Zusammenhalts und der Sorglosigkeit. Das Fazit dieser besonderen Woche fällt äußerst positiv aus: Wir blicken dankbar zurück und freuen uns bereits jetzt auf eine Fortsetzung im Jahr 2025.

Abschließend noch eine Bemerkung: Immer wieder werden wir mit der Frage konfrontiert, ob der persönliche (Dozenten, Pflegekräfte, Ärzte, Studierende) und finanzielle Aufwand gerechtfertigt ist. Die Antwort lautet „Ja“, denn nichts rechtfertigt diesen Aufwand mehr als das glückliche Lächeln eines Kindes, das gerade die blaue Piste gemeistert hat, und die Freude der Eltern, die Monate der nebenwirkungsreichen Therapie ihres Kindes mitbegleitet haben und nun sehen, wie die Kinder voller Begeisterung Ski fahren.

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