Blutspende
Eine wichtige Gabe, mit großer Wirkung: Jeder von uns kann im Laufe seines Lebens auf eine Blutspende angewiesen sein. Die Stiftung Universitätsmedizin hat den Weltblutspendertag am 14. Juni als Startpunkt für eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen, das für die Blutspende zuständig ist, genutzt. Denn Unterstützung hat viele Gesichter: Blutspenden fördern Gesundheit und retten Leben – wie das der 12-jährigen Lena.
Erste Bluttransfusion mit 6 Wochen
Lena leidet am Von-Willebrand-Syndrom, einer angeborenen und zeitlebens andauernden Blutgerinnungsstörung. Betroffene neigen dazu, nach Verletzungen, oder auch spontan, viel länger zu bluten als gesunde Menschen. Unerkannt kann das Krankheitsbild lebensbedrohlich sein und zu dauerhaften Spätschäden führen.
„Ihre erste Bluttransfusion erhielt Lena mit sechs Wochen“, erinnert sich ihre Mutter. Damals musste Lena eine Zyste im Bauch entfernt werden. Dabei wurde eine Pfortaderthrombose, eine Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in der Pfortader der Leber bildet, entdeckt, die jedoch zunächst behandelt werden konnte.
Lebensretter Bluttransfusion
Nach diesem schweren Start lief Lenas Leben eigentlich ganz normal – bis sie elf Jahre alt war. Eines Tages bekam Lena Bauchschmerzen, Schwindel und Erbrechen. Es wurde ein Hämoglobinwert von 4,1 g/dl festgestellt, normal wäre ein Wert von 11-14 g/dl. Lena erhielt sofort eine Bluttransfusion.
„Erst im Nachhinein ist uns klargeworden, wie lebensbedrohlich die Situation war“, erzählt Lenas Mutter weiter. Ab diesem Zeitpunkt traten immer wieder Probleme auf, mehrfach mussten blutende Stellen im Darm operativ verödet werden. Auch ein Meso-Rex-Shunt, eine Art hochspezialisierter Bypass zur Druckentlastung in den Venen, half auf Dauer nicht.
Dank an alle Blutspenderinnen und Spender
„In den letzten 12 Monaten hat Lena 29 Bluttransfusionen erhalten“, berichtet ihre Mutter. „Wir sind den Blutspendern hier am Universitätsklinikum Essen unendlich dankbar, denn ohne sie wäre unsere Lena heute nicht mehr am Leben.“ „Im Moment geht es mir ganz gut“, erzählt Lena selbst mit einem zaghaften Lächeln.
Die Familie schöpft nach langer Zeit endlich wieder Hoffnung: Nachdem bei Lena in Essen das Von-Willebrand-Syndrom festgestellt werden konnte, soll nun eine zielgerichtete Therapie die wiederkehrenden Blutungen aufhalten. „Nur sehr wenige Kliniken sind in der Lage, Lenas Krankheitsbild entsprechend zu behandeln, das Universitätsklinikum Essen ist eine davon“, erläutert Dr. Christian Temme, Arzt am Institut für Transfusionsmedizin und mitverantwortlich für den Blutspendedienst.
Blutspenderinnen und Blutspender dringend gesucht
„Lenas Geschichte zeigt uns, wie lebenswichtig Blutspenden sind“, berichtet Dr. Temme weiter. Statistisch gesehen ist sogar jeder zweite mindestens einmal in seinem Leben auf eine Bluttransfusion angewiesen. Damit alleine alle Patienten am Universitätsklinikum Essen zukünftig mit lebenswichtigem Blut versorgt werden könnten, bräuchte es 150 freiwillige Spender pro Tag – aktuell sind es ca. 50. Daher ist momentan noch ein Zukauf aus anderen Blutspendediensten notwendig, um die Versorgung aller Patienten sicherstellen zu können.
„Helfen Sie uns dabei, diese Lücke zu schließen“, appelliert Dr. Temme an alle gesunden Menschen. „Mit jeder Ihrer Blutspenden kann bereits innerhalb von fünf bis zehn Tagen einem kranken Menschen geholfen werden – bei Notfällen natürlich noch schneller.“ Lenas ganze Familie macht schon mit. „Mein Papa ist jetzt auch ein fleißiger Blutspender“, erzählt Lena zum Abschied stolz.
Jede Spende hilft!
Sie möchten mit Ihrer Blutspende Leben retten?
Nähere Informationen erhalten Sie unter:
Institut für Transfusionsmedizin/Blutspende
Universitätsklinikum Essen
Hufelandstraße 55,
45147 Essen
Gebäude: Operatives Zentrum II, EG
Di 13:00 – 19:00 Uhr
Mi 14:00 – 18:00 Uhr
Do 7:30 – 10:30 Uhr
Fr 7:30 – 10:30 Uhr
Nach Terminvereinbarung:
Mo 9:00 – 13:00 Uhr
Do 10:30 – 13:00 Uhr
www.uk-essen.de/blutspende
www.facebook.com/BlutspendeUKEssen
Kontakt: blutspende@uk-essen.de,
Tel.: 0201-723-1560
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