8. August 2022
Oberbürgermeister Kufen besucht deutsch-ukrainischen Austausch
Universitätsmedizin Essen und Stiftung Universitätsmedizin haben Unterkünfte für die Familien krebskranker ukrainischer Kinder eingeweiht
Seit Beginn des Ukrainekrieges werden in Essen krebskranke Kinder aus dem osteuropäischen Land behandelt. Jetzt haben die Universitätsmedizin Essen und die Stiftung Universitätsmedizin die Unterkünfte für die Familien auf dem Campus an der Hufelandstraße offiziell eingeweiht. Dazu veranstalteten sie einen deutsch-ukrainischen Austausch, zu dem auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen zu Gast war.
Mehr als 30 krebskranke Kinder aus der Ukraine konnten seit Kriegsbeginn ihre Therapie in der Kinderklinik der Universitätsmedizin Essen fortsetzen. Selbstverständlich brauchen die kleinen Patientinnen und Patienten ihre Familien in der Nähe – in den meisten Fällen die Mütter und Geschwisterkinder. Diese sind in einem Haus direkt am Campus des Universitätsklinikums Essen untergebracht. Die genutzten Etagen wurden jetzt offiziell mit einem deutsch-ukrainischen Austausch eingeweiht. „Das Engagement der Universitätsmedizin Essen und der Stiftung Universitätsmedizin für die Menschen in der Ukraine ist beispielhaft“, sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen, der das gemütliche Beisammensein im Blau-Gelben Café, einem neu geschaffenen Begegnungsort für die ukrainischen Familien, besuchte. „In der Behandlung der ukrainischen Kinder und der gleichzeitigen Fürsorge für ihre Familien zeigt sich die Solidarität und die Hilfsbereitschaft, für die die Menschen im Ruhrgebiet stehen. Gleichzeitig hat die Hilfskampagne auch Strahlkraft über das Ruhrgebiet hinaus entwickelt und zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer überzeugen können. Darauf bin ich sehr stolz.“
„Die Aufnahme krebskranker Kinder ist neben dem Transport von Hilfsgütern und der Bereitstellung von Arbeitsplätzen für ukrainische Fachkräfte eine wichtige Säule unserer Ukraine-Nothilfe. Dass wir auch für die Unterbringung der Angehörigen Sorge tragen, ist für uns eine Selbstverständlichkeit“, erklärt Thorsten Kaatze, Vorstand der Stiftung Universitätsmedizin und Kaufmännischer Direktor des UK Essen. „All dies ist allein durch die großzügigen Spenden von Unternehmen, Privatpersonen und weiteren Förderinstitutionen möglich. Hierfür bedanke ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich.“
Auch das Blau-Gelbe Café konnte mithilfe von Spenden über die Stiftung Universitätsmedizin ermöglicht werden. Regelmäßig werden kreative Nachmittage mit Singen, Musizieren, Malen und Lesen für die Familien angeboten, betreut durch das Institut für PatientenErleben (IPE) und das Zentrum für künstlerische Therapien (ZFKT).
Professor Dr. Dirk Reinhardt, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde III an der Universitätsmedizin Essen, weist ganz deutlich auf die Wichtigkeit des medizinischen und psychosozialen Engagements hin: „Gerade bei einer Krebstherapie ist Kontinuität wichtig – in der Behandlung und im sozialen Umfeld. Eine solche Behandlung ist bereits für Erwachsene sehr belastend. Für Kinder ist der Kontakt mit ihren Familien umso bedeutender für einen positiven Therapieverlauf. In weiten Teilen der Ukraine ist diese Kontinuität aktuell nicht mehr oder nur noch sehr begrenzt möglich.“ Hand in Hand arbeiten daher Ärzte, Pflegefachpersonen, Sozialarbeiter, Psychologen und Medizinstudierende, die Patenschaften übernommen haben, in der Kinderklinik zusammen, um die jungen Patientinnen und Patienten sowie ihre Familien bestmöglich zu betreuen.
Die Universitätsmedizin Essen wird ihr Engagement so lange wie nötig aufrechterhalten. Wer die Ukraine-Nothilfe unterstützen möchte, kann dies jederzeit mit einer Überweisung auf das Spendenkonto der Stiftung Universitätsmedizin DE09 3702 0500 0500 0500 05 tun. Im Verwendungszweck muss dabei lediglich das Stichwort „Nothilfe Ukraine“ angegeben werden.