10. Dezember 2018
LOUISA nimmt junge Patientinnen und Patienten an die Hand
Mit LOUISA wird der Klinikalltag vieler junger Krebspatientinnen und Patienten in Essen zukünftig interaktiver und smart unterstützt
Der Umgang mit digitalen Medien gehört zum Alltag der meisten Kinder und Jugendlichen dazu. Das multimodale System LOUISA bedient genau diese Nutzungspräferenzen. Lernen – Orientieren – Unterhalten – Informieren – Simulieren – Austauschen: Aus den Anfangsbuchstaben der thematischen Schwerpunkte ergibt sich der Name des Projektes. Die einzelnen Module enthalten digitale Angebote, die auf informative, spielerische und innovative Art und Weise miteinander verbunden werden können. Die Kinderonkologie der Universitätsmedizin Essen entwickelt mit LOUISA eine neuartige Möglichkeit virtueller Unterstützung, wie auch Wolfgang Sandow, Vorstandsvorsitzender der Gert und Susanna Mayer Stiftung, weiß: „LOUISA ist in Deutschland bis jetzt einzigartig. Umso mehr freuen wir uns, dieses Projekt finanziell zu ermöglichen und auf diese Weise die krebskranken Kinder in der Kinderonkologie der Universitätsmedizin Essen zu unterstützen.“ Werner Hillebrand, Vorstand der Gert und Susanna Mayer Stiftung, ergänzt: „Dieses Angebot schult die Kinder und Jugendlichen im Umgang mit der eigenen Krankheit und kann ihnen dabei helfen, Ängste zu reduzieren und Fragen zu beantworten.“
Digitale Begleitung im Klinikalltag
Wann ist meine nächste Behandlung? Was wird da überhaupt gemacht und warum? Diesen und vielen anderen Fragen stellt sich das im deutschsprachigen Raum bis jetzt einzigartige IT-Projekt LOUISA für mobile Endgeräte.
Eine Krebserkrankung verändert die Lebenssituation der Betroffenen sowie ihrer Familien grundlegend. Ängste, Unsicherheiten und Fremdbestimmung sind dabei nur einige der Herausforderungen, denen sich die jungen Patientinnen und Patienten plötzlich stellen müssen. Gegenwärtige Therapie- und Pflegeangebote reichen bisher nicht aus, um die Heilungsprozesse der Kinder und Jugendlichen auch psychosozial optimal zu unterstützen und auf diese Weise die Versorgungsqualität der Betroffenen maßgeblich zu verbessern. An diesem Punkt setzt LOUISA an.
Realisierung durch großzügige Förderung der Gert und Susanna Mayer Stiftung
Von links: Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde III (Onkologie); Dr. Oliver Basu, Oberarzt in der Kinderklinik III; Dr. Eva-Maria Rief, Geschäftsführerin der Gert und Susanna Mayer Stiftung; Wolfgang Sandow, Vorstandsvorsitzender der Gert und Susanna Mayer Stiftung; Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin; Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen.
Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde III (Onkologie), und Dr. Oliver Basu, Oberarzt in der Kinderklinik III, sind sich einig, dass LOUISA von den Kindern und Jugendlichen gut angenommen wird: „Ziel des Einsatzes von LOUISA ist die Reduktion von Angst, Unsicherheit und Isolation sowie die Stärkung des Autonomieempfindens der Betroffenen, des Vertrauens in die Behandlung und eine Verbesserung des Informationsaustausches zwischen Patient und medizinischem Personal.“
Ganz schön smart – das Krankenhaus der Zukunft
Das Universitätsklinikum Essen geht im Zuge der Digitalisierung mit großen Schritten voran und stellt den jungen Patientinnen und Patienten eine moderne Möglichkeit der Informationsbeschaffung und Interaktion zur Verfügung. Im Zuge der Hinwendung zu weiteren digitalen Innovationen und der Ausrichtung als „Smart Hospital“ der Zukunft kann das Patientenportal LOUISA ein Meilenstein sein, der die Betroffenen noch stärker in den Fokus rückt. Die Gestaltung und die Funktionen des Systems, das maßgeblich über eine Applikation gesteuert wird, richten sich nach ihren Nutzern und haben damit die Bedürfnisse der jungen Patienten im Blick. „Kinder und Jugendliche ziehen ihre Informationen schon lange aus digitalen Medien und nutzen die damit verbundenen Möglichkeiten intuitiv. LOUISA ist somit ein echter Gewinn für unsere kinderonkologischen Stationen“, hält Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen, fest.
Einzelne Bausteine wie Aufklärungsvideos, eine Indoor-Navigation, Health Games, Virtual-Reality-Anwendungen oder auch ein Patiententagebuch ergeben gemeinsam ein umfassendes multimodales System. Thorsten Kaatze, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Essen, hebt hervor: „Auf diese Weise können Informationen über die eigene Krankheit, über Behandlungsabläufe und Wirkzusammenhänge vielschichtig, interaktiv und spielerisch erlebbar bereitgestellt werden.“
Angebote über den medizinischen Versorgungsbedarf hinaus
LOUISA wird die jungen Patientinnen und Patienten in Zukunft während ihres Krankenhausaufenthaltes und darüber hinaus begleiten – im Rahmen der medizinischen Grundversorgung keine Selbstverständlichkeit. Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin, erläutert: „Durch den Einsatz von LOUISA können die Versorgungsprozesse der jungen Krebspatientinnen und -patienten maßgeblich verbessert werden. Die Geschäftsstelle der Stiftung Universitätsmedizin hat daher, in enger Zusammenarbeit mit Dr. Basu, dabei unterstützt, dessen Ideen und Vorarbeiten zu LOUISA in ein vollumfängliches Konzept in vorliegender Form zu überführen und begleitet das Projekt fortan. Ohne die Förderung der Gert und Susanna Mayer Stiftung wäre die Umsetzung von LOUISA jedoch nicht möglich. Umso dankbarer sind wir über das Engagement der Gert und Susanna Mayer Stiftung.“